25 Feb „Lass ihn doch ersaufen“ – oder was uns von Tieren unterscheiden sollte !
Im Leben geht es nicht darum, die Menschen in GUT oder BÖSE einzuteilen. Es geht darum, abgesehen von unseren religiösen, kulturellen, politische, sportlichen und beruflichen Unterschieden, allen Lebewesen mit RESPEKT zu begegnen und zu erkennen, dass wir alle gemäß unserer Natur denken, fühlen und handeln.
In Indien lebte einmal ein alter Mann, dessen Gewohnheit es war, jeden Tag zu früher Stunde unter einem großen Baum am Ufer des Ganges zu meditieren. Eines Morgens, als der Mann seine Meditation beendet hatte und die Augen aufschlug, sah er einen Skorpion im Wasser treiben, der unermüdlich versuchte, sich an einer Baumrinde festzuhalten. Doch jedesmal, wenn er sich nach oben gekämpft hatte, kippte die Baumrinde und er fiel wieder ins Wasser.
Als der alte Mann die verzweifelten Überlebensversuche des Tieres sah, stieg er ins Wasser und versuchte mit ausgestreckter Hand die Baumrinde fest zu halten.
Doch kaum hatte er die Rinde berührt, stach das Tier plötzlich zu. Instinktiv zog der alte Mann die Hand zurück. Auch die nächsten Versuche scheiterten immer wieder daran, dass der Skorpion versuchte, seinen Retter zu stechen.
„Lass ihn doch ersaufen.“ ertönte es aus dem Hintergrund. Der alte Mann drehte sich um und erblickte einen Wanderer, der dieses Schauspiel schon einige Minuten lang verfolgt hatte.
Der alte Mann hob bedächtig seinen Kopf, blickte dem Fremden freundlich in die Augen und erwiderte: “ Mein Freund, nur weil es seiner Natur entspricht – zu stechen, kann ich doch meine Natur – zu helfen nicht aufgeben!“
Erkenne deine wahre Natur, prüfe deine Wert- und Moralvorstellungen. Finde heraus, nach welchen du leben möchtest und nach welchen du gerade wirklich lebst.
Ändere sie, bemühe dich, lebe danach. Es lohnt sich.
Denn wie wir unsere Umwelt wahrnehmen, ist lediglich eine Projektionsfläche unserer inneren Einstellungen.